Samstag, 12. Dezember 2015

Grittibänz, was ist das?

Im Post vor einer Woche habe ich unter anderem über den Grittibänz geschrieben. Eine aufmerksame Leserin hat mich nun gefragt, was das eigentlich sei. Der Ursprung war mir nun für eine schnelle Antwort auch nicht geläufig und so habe ich mich gleich mal auf den Weg gemacht und Bruder Google ausgefragt. Danke liebe Traude für die Anregung... ;-)

Der Grittibänz ist ein Hefegebäck und heisst überall wieder anders. In der Schweiz kennt man ihn als Grittibänz. Das heisst, auch nicht überall. In Basel ist es der Grittimaa, im Thurgau und östlich von Zürich der Elggermaa. Den hab sogar ich noch nicht gekannt... Das Wort "Gritti" beschreibt die gespreizten Beine.

Bild ist von hier
In Deutschland hat er auch verschiedene Namen. Da gibt es den Stutenkerl, Kiepenkerl, Piefekopp, Maddinsmändl, Weggbopp, Klausenmann.... Dies ist nur ein kleiner Auszug von Bezeichnungen die aber alle das selbe benennen.

Es handelt sich um ein leichtes Hefegebäck. Bei einigen Namen liegt der Teig so zusagen im Namen. Wie zum Beispiel der Weggbopp. Der kommt vom Wecken und wird aus Mehl, Wasser, Salz und Hefe gemacht.
Der Stutenkerl übrigens hat nichts mit dem weiblichen Pferd zutun, sondern dort steht Stuten für Hefe. Der Teig ist aus Mehl, Zucker, Fett und Hefe. (Vor allem viel Fett)

Und wieso sind es Männchen? Weil es ursprünglich einen Bischof darstellte. Hin und wieder hat so ein Grittibänz auch eine Pfeife im Mund und dann hat der Pfeifenkopf die Form eines Bischofhutes. Im frühen Mittelalter wurde den Kranken und all jenen die die Eucharistie nicht empfangen durften so ein Gebäck überreicht.

Es gibt Gebiete wo er nicht am Nikolaustag gegessen wird sondern am Martinstag. Dort heisst er dann, logischer weise, Maddinsmändl. ;-D

Da meine Bänzen schon alle verspeist sind, konnte ich nun auch keine eigene Fotos hier einstellen. Aber das www ist ja da sehr ergiebig....

Ich hoffe, ich konnte da ein bisschen Licht in die Namensvielfalt bringen und wünsche euch einen schönen 3. Advent. Nun setze ich mich noch an den Samstagskaffeetisch bei Karminrot.


Eure Gabriele

6 Kommentare:

  1. Und der Bänz steht für Benedikt. Weil der Name so häufig war, bedeutete Bänz auch einfach Mann. glg Regula

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  2. Ich kenne ihn als Stutenkerl. Den gabs bei meinen Großeltern an Nikolaus immer. Jedesmal wenn ich die Kerle sehe, bekomme ich das grinsen.
    Hab einen schönen 3. Advent,
    Andrea

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  3. Aah, liebe Gabriele, JETZT bin ich im Bilde! :o) Danke für die Erklärung!
    So etwas gibt es bei uns auch, das nennt sich hier "Krampus aus Germteig" - http://www.ichkoche.at/krampus-aus-germteig-rezept-190513
    Wirklich lustig, wie sich die Bräuche ähneln und doch auch wieder unterscheiden...
    Alles Liebe von der Traude und für morgen einen schönen dritten Advent!
    http://rostrose.blogspot.co.at/2015/12/fair-play-teil-4-frau-r-denkt-uber-die.html

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  4. danke dir, für die aufklärung - lecker sind sie in jedem fall :-)
    lg und einen schönen 3.advent
    anja

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  5. Liebe Gabriele,

    solche Hintegrundinformationen finde ich immer sehr interessant!
    Danke dafür. Ic wünsche dir eine schöne Woche.

    Liebe Grüße aus Berlin
    Doreen

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